Ukraine und Österreich

   

Geschichte und aktuelle politische Beziehungen

Die Geschichte der ukrainisch-österreichischen Beziehungen reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Anhand der alten Chroniken lassen sich die politischen Kontakte zwischen Halytsch Dynastie Rostyslawowytschi und österreichischen Herzogen Babenberger zurückverfolgen. Die fruchtbare Erde Galiziens hat Österreich den berühmten Schriftsteller, Klassiker der Weltliteratur des 20. Jahrhunderts Joseph Roth geschenkt. Der österreichische Schriftsteller Karl Emil Franzos stammt ebenfalls aus Galizien. Er war der erste Literaturwissenschaftler, der die Westliche Welt mit dem Schaffen des grossen Sohnes ukrainischen Volkes – Taras Schewtschenko vertraut machte. Begeistert von der Ukraine war auch der große Österreicher Rainer Maria Rilke. „Dieses Land ist wie ein Märchen. Seine weitläufigen Steppen bewohnen wunderbare und bemerkenswerte Menschen“ – mit diesen Worte stellte er die Ukraine in Europa vor. Der ukrainische Biochemiker Prof. Ivan Horbatschevskyj bekleidete sogar den politischen Posten in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Er wurde zum ersten Gesundheitsminister in Europa.
Beziehungen der Ukrainer zu Österreich haben auch in den darauffolgenden Jahrhunderten keinen Stillstand erlebt und sich zwar in anderer Form zeitgemäß weiterentwickelt. Wien wurde zur Hauptstadt des großen Imperiums und zog die Ukrainer in seinen Bann.
Zur Aktivierung der Kontakte zwischen der Hauptstadt Galiziens – der Stadt Lviv und Wien hat auch die Einführung der direkten Eisenbahnverbindung 1861 zwischen beiden Städten beigetragen. Die Karl – Ludwig - Eisenbahn hat Lviv mit europäischem Eisenbahnnetz verbunden.
In der Ukraine weiß man zu schätzen, dass das offizielle Wien - im Unterschied zu vielen anderen westlichen Staaten - schon unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine am 24. August 1991, ohne Ergebnisse des Referendums abzuwarten, mit der Aufnahme von politischen Kontakten begonnen hat.
Nach der Wiederherstellung des ukrainischen Staatswesens 1991 und Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und Österreich, hat die Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten einen neuen Impuls bekommen.
Und schon am 24. Jänner 1992 wurde vom Ersten Stellvertretenden Aussenminister der Ukraine Mykola Makarewytsch und österreichischen Generalkonsul in Kyjiw Michael Weninger das Protokoll über die diplomatischen Beziehungen unterschrieben. Mit diesem Schritt ist ein neuer Kapitel in der Geschichte der beiden Völker aufgeschlagen worden und somit der Weg für einen erfolgversprechenden und zukunftsorientierten politischen Dialog eröffnet.
Die Geschichte des ukrainischen Volkes, seine Kultur, seine Sitten und Bräuche sind untrennbar mit der Zivilisation des europäischen Kontinents verbunden. Dadurch erklärt sich die Einmütigkeit der Ukrainer über ihre Zukunft in der Familie der vollberechtigten Mitglieder der modernen europäischen Gemeinschaft, in der gemeinsame demokratische Grundwerte und Ideale vorherrschen. Die ukrainische Kultur hat bereits ihr Potenzial unter Beweis gestellt, harmonisch mit der multikulturellen Welt zu co-existieren, ohne eigene Identität aufzugeben.
Ein wichtiger Bestandteil der internationalen Beziehungen ist der politische Dialog auf höchster Ebene. Vom 23. bis 24. April 1998 fand eine Visite des Bundeskanzlers V.Klima in der Ukraine statt, der Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten L.Kutschma, dem Ministerpräsident W.Pustovojtenko und dem Parlamentsvorsitzenden O.Moros durchführte. Von 14. bis 15. Oktober 1998 war der ukrainische Präsident Leonid Kutschma in Österreich zu Besuch. Die Visite brachte neue Impulse für den weiteren Aufbau der Zusammenarbeit in allen Bereichen der ukrainisch-österreichischen Beziehungen.
Vom 17. bis 18. Mai 2000 war der österreichischer Bundespräsident Thomas Klestil auf Staatsvisite in Kiew. Er wurde von der Ministerin für auswärtige Angelegenheiten, Ferrero-Waldner, und vom Präsidenten der Bundeswirtschaftskammer, L. Maderthaner, begleitet. Im Rahmen des Besuchs fanden mehrere Treffen zwischen Klestil und Kutschma statt. Die offiziellen Delegationen der Ukraine und der Republik Österreich haben erfolgreich verhandelt und es wurden auch Gespräche in den Bundesministerien für Auswärtige Angelegenheiten und für Wirtschaft und Arbeit geführt.
Vom 6. bis 7. November 2002 war der ukrainische Regierungschef Leonid Kutschma auf offiziellem Besuch in Österreich. Er traf sich mit dem Bundespräsidenten der Republik Österreich, Thomas Klestil. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz bemerkte T. Klestil, dass sein Land einen Beitritt der Ukraine in die EU unterstütze und dass es nicht nur seine persönliche Meinung, sondern auch die Meinung ganz Österreichs sei. «Ich finde, dass die Zukunft Europas undenkbar ohne Teilnahme von Russland und seinem Nachbarn, der Ukraine, ist. Österreich unterstützt völlig den Beitritt der Ukraine in die EU. Die blühende Ukraine hat eine wichtige Bedeutung für Europa», sagte Thomas Klestil.
Vom 10. bis 11. Oktober 2001 absolvierte der ukrainische Ministerpräsident A.Kinach einen Österreich-Besuch. Im Rahmen seiner Visite verhandelte er mit dem Bundespräsidenten T.Klestil, dem Bundeskanzler W.Schüssel und dem Vizepräsidenten des österreichischen Ölkonzerns „ÖMV“. Der Ministerpräsident nahm am internationalen Symposium „10 Jahre Unabhängigkeit der Ukraine: eine Bilanz“ teil. Diese Verhandlungen markierten ein wichtiges Stadium der ukrainisch-österreichischen Beziehungen auf höchster Ebene. Man besprach auch genauer die Fragen anlässlich der Energiepartnerschaft.
Vom 15. bis 19. Oktober 2001 fanden „Die Tage der österreichischen Energiewirtschaft“ in der Ukraine (in Kiew, Charkiw und Uschhorod) statt. Aus diesem Anlass besuchte eine österreichische Delegation die drei ukrainischen Städte. Das Hauptziel dieses Ereignisses war es, den Firmen und Unternehmern zu helfen, die Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine im Bereich der Energiewirtschaft zu knüpfen und zu entwickeln.
Erwähnenswert sind auch die Kontakte zwischen internationalen Informationszentren. Am 10. September 1997 besuchte der Außenminister der Republik Österreich Wolfgang Schüssel die Ukraine. Von 15. bis 16. März 2000 war der ukrainische Minister für auswärtige Angelegenheiten der Ukraine, B.Tarasjuk, in Österreich zu Besuch. Im Rahmen der Sitzung des Ministerrates für auswärtige Angelegenheiten der OSZE am 27. November 2000 fand ein Treffen zwischen dem Ministerpräsident für auswärtige Angelegenheiten der Ukraine, A.Slenko, und der österreichischen Außenministerin Ferrero-Waldner statt.
Aus den oben angeführten Visiten erkennt man, dass es nicht nur die Präsidenten sind, die einander oft Besuche abstatten. Minister der verschiedensten Ministerien unter der Führung vom Ministerpräsidenten unterstützen auch diese wertvollen Beziehungen. Die Staatsvisiten bringen die ukrainisch-österreichische Verbindung immer weiter voran. In Europa ist es nicht sehr leicht, zwei andere Staaten zu finden, die seit langer Zeit so eng zusammenarbeiten und der Zusammenarbeit weiterhin zustimmen.

Die neuen Perspektiven

Nach der Orangen Revolution 2004 hat in der Ukraine ein Regierungswechsel stattgefunden. Die dramatischen Wahlen und die darauf folgenden Ereignisse haben Wiktor Juschtschenko zum neuen ukrainischen Präsidenten gemacht. Dieser verkündete eine europäisch orientierte Politik. Der vorherige Regierungschef Leonid Kutschma sorgte auch für die fortwährenden Beziehungen mit den EU-Ländern, war aber in den Augen des ukrainischen Volkes nicht sehr erfolgreich. Die neue Regierung mit Julija Timoschenko an der Spitze weckte viele Hoffnungen.
Obwohl die innenpolitische Lage in der Ukraine nicht sehr erfreulich war und die Wege der Koalitionsmitglieder sich oft trennten, was sich negativ auf das internationale Image auswirkte, kam es doch zu bilateralen Besuchen zwischen der Ukraine und der Republik Österreich. Die österreichische Seite wurde von der rot-schwarzen Regierung unter der Leitung von Alfred Gusenbauer vertreten. Unabhängig von der jeweiligen Regierungskonstellation arbeitete Österreich immer gerne mit dem ukrainischen Staat zusammen, denn man sieht in dieser Kooperation eine große Zukunft. So ist es 2008 zu neuen bilateralen Besuchen gekommen. Der österreichische Bundeskanzler ist auf Einladung der ukrainischen Ministerpräsidentin Julija Tymoschenko in der Ukraine zu Gast gewesen (6.-8. Juli 2009) . Es wurden Fragen wirtschaftlicher Art besprochen.
Im Rahmen des Besuches des Außenministers der Ukraine P.Poroshenko nach Österreich (16. November 2009) hat er das Treffen mit dem Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten M.Spindelegger durchgeführt. Sie haben die Fragen des zukünftigen beiderseitigen Dialogs, sowie auch der regionalen Zusammenarbeit und der Liberalisierung des Visaregimes für die ukrainischen Staatsbürger besprochen.    
Die letzten Präsidentschaftswahlen in der Ukraine  fanden am 31. März und 21. April (Stichwahl) 2019 statt. Als Gewinner ging Volodymyr Zelensky hervor. Er wurde am 20. Mai 2019 als vierter Präsident der Ukraine vereidigt. Die Wahlen brachten neue Impulse für den weiteren Aufbau der Zusammenarbeit in allen Bereichen der ukrainisch-österreichischen Beziehungen.

Wichtigste Besuche der Ukrainischen Seite:

9.-21. August 2010: Besuch von Außenminister Kostjantyn Hryschtschenko in Salzburg: Teilnahme am Salzburger Trilog; Arbeitsgespräch mit Außenminister Michael Spindelegger.
Am 16.-17. September 2010 wurde das offizielle Besuch nach Österreich der Chef des ukrainischen Parlaments V.Lytvyn durchgeführt.
Im Rahmen des Arbeitsbesuches des Premierministers der Ukraine M.Azarov nach Österreich (7.-9. November 2010) hat er an der Sitzung des Wirtschaftsforum Wien-Kiew teilgenommen und das Treffen mit dem Vizekanzler, dem Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten M.Spindelegger durchgeführt.
Am 8. Juni 2011 nahm der Premierminister der Ukraine M.Azarov während des Arbeitsbesuches nach Österreich die Teilnahme an der Regionalkonferenz des Weltwirtschaftsforums in Wien, wo er sich mit dem Bundeskanzler der Ukraine W.Faymann und dem Vizekanzler, dem Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten M.Spindelegger traf.
26. Jänner 2012: Vize-Außenminister Pavlo Klimkin: Teilnahme an der Festveranstaltung "20 Jahre ukrainisch-österreichische Beziehungen" in der Diplomatischen Akademie Wien.
13. April 2012: Vize-Außenminister Pavlo Klimkin: politische Konsultationen im österreichischen Außenministerium; Treffen mit dem Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten Johannes Kyrle.
19.-21. September 2012: Justizminister Oleksandr Lawrynowitsch: Teilnahme an der 31. Justizministerkonferenz des Europarats in Wien.
20. September 2012: Außenminister Kostjantyn Hryschtschenko: Teilnahme an der Konferenz "Die Ukraine auf dem Weg der europäischen Integration", veranstaltet vom Renner-Institut und dem Österreichischen Institut für Internationale Politik in Wien.
16. November 2012: Vize-Gesundheitsminister Alexander Tolstanow: Konsultationen im österreichischen Gesundheitsministerium.
16. und 17. Jänner 2013: Außenminister Leonid Koschara: Treffen mit Bundespräsident Heinz Fischer; Teilnahme an einer Sitzung des Ständigen Rats der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Wien.
22. und 23. April 2013: Besuch des Leiters der staatlichen Stadtverwaltung Kiew Oleksandr Popov anlässlich der "Kiew-Tage" in Wien.
29. April 2013: Vizeaußenminister Andrij Olefirov: Treffen mit dem Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten Johannes Kyrle.
4.-5. Juli 2013: Gesundheitsministerin Raisa Bohatyriova: Teilnahme an der Europäischen WHO-Ministerkonferenz zu Ernährung und nichtübertragbaren Krankheiten in Wien.
30. und 31. Oktober 2013: Minister für Wirtschaftsentwicklung und Handel Igor Prasolov: Teilnahme an der 12. Tagung der Österreichisch-Ukrainischen Gemischten Kommission für die bilateralen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen in Wien.
21. und 22. November 2013: Staatspräsident Viktor Janukowytsch: offizieller Arbeitsbesuch in Wien.
20. März 2014: Außenminister Andrij Deschtschyzja: Arbeitsgespräch mit Außenminister Sebastian Kurz in Wien.
5. und 6. Mai 2014: Außenminister Andrij Deschtschyzja: Teilnahme an der 124. Sitzung des Ministerkomitees des Europarats in Wien.
3. Juni 2014: Vizeaußenminister Sergiy Kyslytsya: Teilnahme am Außenministertreffen der Zentraleuropäischen Initiative in Wien.
24. Juni 2014: Außenminister Pawlo Klimkin: Teilnahme an der OSZE-Jahreskonferenz zu Sicherheitsfragen in Wien.
9. Oktober 2014: Landwirtschaftsminister Ihor Shvaika: Teilnahme an einer Ministerkonferenz der Zentraleuropäischen Initiative zum Thema "Energy turnaround" in Wien.
24. November 2014: erste Vizeaußenministerin Nataliia Galibarenko: Teilnahme am Gipfel der Zentraleuropäischen Initiative in Wien.
24. Jänner 2015: Außenminister Pawlo Klimkin: Arbeitsgespräch mit Außenminister Sebastian Kurz in Wien.
15.-18. Juni 2015: Vizeminister für Bildung und Wissenschaft Oleg Derevianko: Teilnahme am Studienbesuch zum Thema "Professionalisierung im Bereich Schul- und Qualitätsmanagement" in Graz und Wien.
16. Juni 2015: Außenminister Pawlo Klimkin: Teilnahme am "Core Group Meeting" der Münchner Sicherheitskonferenz in Wien; Arbeitsgespräch mit Außenminister Sebastian Kurz.
19. Januar 2016: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin. Herr Klimkin hat auch ein Interview der österreichischen Zeitung „Die Presse“ gegeben.
13.-14. März 2016: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin: Arbeitsgespräch mit Außenminister Sebastian Kurz in Wien.
29. August 2016: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin: Teilnahme am jährlichen Europa Forum Alpbach.
28.-29. September 2016: Arbeitsbesuch von der Ersten Vizepräsidentin der Verkhovna Rada (des Parlaments) der Ukraine Frau Iryna Geraschenko: Arbeitstreffen und -Gespräche mit dem Zweiten Nationalratspräsidenten K.Kopf, Mitgliedern des aussenpolitischen Ausschusses des österreichischen Parlaments, mit dem Generalsekretär der OSZE Lamberto Zannier sowie mit der parlamentarischen Freunschaftsgruppe „Ukraine-Österreich“ und mit dem Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres M.Linhart. Frau Geraschenko hat auch ein Interview einer der führenden österreichischen Zeitungen „Die Presse“ gegeben.
16. Juni 2017: Arbeitsbesuch vom Justizminister der Ukraine Pavlo Petrenko: Arbeitstreffen und -Gespräche mit dem Bundesminister für Justiz der Republik Österreich Dr. Wolfgang Brandstetter. Im Rahmen seines Besuches in Wien traf sich Pavlo Petrenko auch mit Präsidenten des österreichischen Juristenverbandes Prof. Fritz Wennig, und gab ein Interview der Zeitung "Die Presse".
10. Juni 2017: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin in Wien.
7. September 2017: Treffen der Außenminister der Ukraine (Pawlo Klimkin) und Österreich (Sebastian Kurz) in Tallin. Während des Treffens ging es um die Lage der Zivilbevölkerung in der Kampfzone in der Ostukraine. Die Außenminister haben auch die Initiativen der Ukraine im Rahmen der Östlichen Partnerschaft der EU besprochen.
6.-7. Dezember 2017: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin. Neben seiner Teilnahme an der Sitzung des Ministerrates der OSZE, traf sich Pawlo Klimkin mit dem Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich Sebastian Kurz und mit dem Außenminister der USA Rex Tillerson. Im Rahmen seines Aufenthalts in Wien gab Pawlo Klimkin auch ein Interview der Austria Presse Agentur.
8. Februar: 2018: offizieller Arbeitsbesuch des Präsidenten der Ukraine Petro Poroschenko: Arbeitstreffen mit dem Bundespräsidenten der Republik Österreich Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka, gemeinsame Pressekonferenzen mit dem Bundespräsidenten und Bundeskanzler und ein Interview dem führenden österreichischen Nachrichtenmagazin Profil.
18. Juni 2018: offizieller Arbeitsbesuch der Mitglieder der Freundschaftsgruppe Ukraine-Österreich Wolodymyr Bandurow und Serhiy Rybalka: Arbeitstreffen und -Gespräche mit ihren österreichischen KollegInnen - Mitgliedern der parlamentarischen Gruppe Österreich-Ukraine - dem Obmann der Gruppe Robert Lugar und den Nationalabgeordneten Gudrun Kugler und Bruno Rossmann.
20.-21. November 2018: Arbeitsbesuch vom Außenminister Pawlo Klimkin. Er kam nach Wien auf Einladung des Bundeskanzlers Sebastian Kurz als Teilnehmer der Hochrangigen Konferenz zu Fragen der Bekämpfung von Antisemitismus und Antizionismus. Minister Klimkin nahm auch an einem Galadinner mit den Präsidenten der jüdischen Organisationen der Welt Teil. Auf dem Programm standen auch bilaterale Treffen mit dem Bundeskanzler Kurz und dem Erzbischof Wiens, Christof Kardinal Schönborn.
15. - 16. September 2020: offizieller Besuch des Präsidenten der Ukraine Volodymyr Zelenskyy in Österreich. Während des Besuchs haben Treffen mit dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, dem Bundeskanzler Sebastian Kurz und dem österreichischen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka stattgefunden. Im Rahmen des Besuchs wurden drei bilaterale Abkommen über die Zusammenarbeit unterzeichnet.
16. September 2020: während des offiziellen Besuchs des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskyy in Österreich fand ein Arbeitstreffen des Außenministers der Ukraine Dmytro Kuleba mit dem Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Österreichs Alexander Schallenberg statt.

Wichtigste Besuche der Österreichischen Seite:

24. und 25. Februar 2010: Besuch von StS Reinhold Lopatka anlässlich der Amtseinführung von Präsident Viktor Janukowytsch; Termine im Finanzministerium (stv. Finanzminister) und mit dem Präsidenten der Ukr. Nationalbank Stelmakh.
23.-25. März 2010: 1. Tagung der Gemischten Arbeitsgruppe für Transportinfrastruktur und Technologietransfer (BMVIT). Leitung der Delegation: Dr. Kurt Wolf.
15. und 16. Juni 2010: Bot. Dr. Johannes Eigner in Kiew: politische Konsultationen zur Donauraumstrategie.
23. September 2010: Besuch der Präsidentin des OGH Hon.Prof. Dr. Irmgard Griss und Vizepräsident des OGH Dr. Ronald Rohrer mit Delegation beim ukrainischen Obersten Gerichtshof.
21.-22. Oktober 2010: Vierte Sitzung der Gemischten ukrainisch-österreichischen Kommission für wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, Leitung der Delegation Ges. Dr. Martin Windisch-Graetz, BMeiA, sowie Mag. Christine Buzeczki, BMWF.
4. und 5. Oktober 2011: offizieller Besuch von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer in Kiew.
13.-16. Oktober 2011: Besuch von Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny in der Ukraine; Termine in Kiew, Czernowitz und Lemberg.
10. und 11. November 2011: Generalsekretär der Zentraleuropäischen Initiative, Botschafter Gerhard Pfanzelter: Gespräche mit Premierminister Asarow und Außenminister Hryschtschenko.
12. Dezember 2011: Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten Johannes Kyrle: politische Konsultationen im ukrainischen Außenministerium; Treffen mit dem ukrainischen Vizeaußenminister Pavlo Klimkin.
13. Dezember 2011: Verleihung eines Ehrendoktorats an den em. o. Univ.-Prof. und Präsidenten des Bundesrates i.R. Dr. Herbert Schambeck durch die Kiewer Rechtsuniversität.
9. und 10. Februar 2012: Generalsekretär der Zentraleuropäischen Initiative (ZEI), Botschafter Gerhard Pfanzelter, und Botschafterin Heidemaria Gürer: Treffen der Regionalkoordinatoren der ZEI in Kiew.
10.-15. April 2012: Staatssekretär a.D., Botschafter Hans Winkler: Studienreise mit Studentinnen der Wiener Diplomatischen Akademie; Treffen mit Außenminister Hryschtschenko am 12. April 2012.
1. Juli 2012: Wiener Bürgermeister Michael Häupl: Treffen mit dem Leiter der staatlichen Stadtverwaltung Kiew Olexandr Popov; Unterzeichnung eines Protokolls über die Zusammenarbeit der Städte Wien und Kiew.
7. und 8. November 2012: Besuch des Wiener Bürgermeisters Dr. Michael Häupl in Kiew anlässlich der „Wien-Tage“ in der ukrainischen Hauptstadt. Das zweitägige Programm war der Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen der beiden Hauptstädte gewidmet, die seit dem Jahr 1992 durch ein Kooperationsabkommen verbunden sind.
Das Business Forum Wien-Kiew am 7. November 2012, abgehalten in der Säulenhalle des Kiewer Rathauses, widmete sich dem Themenschwerpunkt „Urbane Technologien“ und gab der Wiener Wirtschaft Gelegenheit, ihr Know-how in den Bereichen Energieeffizienz, öffentlicher Verkehr, Abwasser- und Müllbeseitigung, Stadtentwicklung, Tourismus sowie Finanzdienstleistungen mit dem interessierten ukrainischen Publikum zu teilen. Zu diesem Zweck wurde der Wiener Bürgermeister von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation unter der Leitung der Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Frau Brigitte Jank, begleitet. Abgerundet wurde das Business Forum mit einer im Foyer der Säulenhalle präsentierten Ausstellung über innovative Ansätze im Wiener Stadtmanagement.
Mit einer Wien-Gala, musikalisch bereichert durch die österreichische Sopranistin Eva Lind und dem Ensemble „The Philharmonics“, fand der erste Tag der Wien-Tage seinen gesellschaftlichen Höhepunkt.
Die Anwesenheit des Wiener Bürgermeisters in Kiew bot weiters die Gelegenheit, die Arbeit der ukrainischen Hilfsorganisation „Aspern“ zu würdigen. Für den Namen „Aspern“ steht die gleichnamige Gemeinde in Wien Pate, in der 1997 55 ukrainische Kinder Aufnahme gefunden hatten. Die seit 12 Jahren bestehende und mit der CARITAS Wien kooperierende Organisation unterstützt Familien in Krisensituationen und hilft Kindern, Menschen mit Beeinträchtigungen und Kranken, wenn andere Hilfe versagt oder nicht verfügbar ist. Zusammen mit dem Leiter der Kiewer Stadtverwaltung Oleksandr Popov stattete Bürgermeister Häupl den am Stadtrand von Kiew gelegenen Kinderheim einen Besuch ab und übergab Sachspenden.
Abgerundet wurde der Aufenthalt von Bürgermeister Häupl durch den Besuch einer Sonderausstellung über Wiener Kunstobjekte aus dem 18. und 19. Jahrhundert im Kiewer Khanenko-Museum, durch die Übergabe einer Bücherspende der Stadt Wien an die in der Ukrainischen Nationalbibliothek angegliederte Österreich Bibliothek und durch einen Abstecher in die Schule Nr. 115 in Kiew, die mit dem Wiener Gymnasium Haizingergasse durch eine Schulpartnerschaft verbunden ist.
Das Programm des Wiener Bürgermeisters fand seine politische Ergänzung bei einem Arbeitsmittagessen mit dem Leiter der Kiewer Stadtverwaltung Oleksandr Popov sowie bei einem Gedankenaustausch mit Premierminister Mykola Asarow.
3.-7. April 2013: Staatssekretär a.D., Botschafter Hans Winkler: Studienreise mit StudentInnen der Wiener Diplomatischen Akademie; Treffen mit Vizeaußenminister Andrij Olefirov am 4. April 2013.
5. und 6. Dezember 2013: Generalsekretär für auswärtige Angelegeneiten Michael Linhart: Teilnahme am 20. OSZE-Ministerrat in Kiew.
9. und 10. März 2014: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch als Vorsitzender im Ministerkomitee des Europarates in Kiew.
Im Mittelpunkt der Unterredungen standen die Erörterung der unmittelbaren politischen Herausforderungen der neuen ukrainischen Regierung, der Konflikt um die Halbinsel Krim sowie die Möglichkeiten des Europarats, die bevorstehenden gesetzgeberischen Initiativen des ukrainischen Parlaments mit seiner Rechtsexpertise bestmöglich zu begleiten.
Im Rahmen seiner Konsultationen traf Außenminister Kurz mit Interimspräsident Turtschinow, Premierminister Jazeniuk, Außenminister Deschtschyzja, Justizminister Petrenko, Wirtschaftsminister Scheremeta, dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche Großerzbischof Swatoslaw Schewtschuk, dem amtierenden Leiter der ukrainisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) Onufrij, dem Leiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes Nalyvaichenko, dem Vizepräsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Bennett sowie den Parlamentsabgeordneten Kinach und Poroschenko zusammen.
Außenminister Kurz wurde vom Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten Michael Linhart, dem politischen Direktor im Außenministerium Jan Kickert sowie einer hochrangigen österreichischen Journalistendelegation begleitet.
31. März bis 4. April 2014: Staatssekretär a.D., Botschafter Hans Winkler: Studienreise mit StudentInnen der Wiener Diplomatischen Akademie nach Kiew.
30. April 2014: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch als Vorsitzender im Ministerkomitee des Europarates in Kiew; Gespräche mit Premierminister Arsenij Jazeniuk, Außenminister Andrij Deschtschyzja, Präsidentschaftskandidat Petro Poroschenko, Bürgermeisterkandidat für die Stadt Kiew Vitali Klitschko, Abgeordnetem Valerij Pysarenko und den Gouverneuren Ihor Baluta (Charkiv), Serhiy Taruta (Donezk), Mykhaylo Bolotskych (Lugansk) und Volodymyr Nemyrovskyj (Odessa).
6. und 7. Juni 2014: Bundespräsident Heinz Fischer: Teilnahme an der Amtseinführung von Staatspräsident Petro Poroschenko in Kiew.
17.-19. Juli 2014: Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa, Zweite Präsidentin des Salzburger Landtags Gudrun Mosler-Törnström, Generalsekretär des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats Andreas Kiefer: Delegationsreise des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats nach Kiew und Odessa; Gespräche mit Vizepremierminister Volodymyr Groysman, Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko, Bürgermeister von Odessa Gennadiy Trukhanov und dem Gouverneur der Oblast Odessa Ihor Palytsia.
12. September 2014: Vizekanzler a.D. Erhard Busek: Teilnahme an der "Donau Lounge" im Rahmen der Lemberger Buchmesse; Vortrag an der Ukrainisch-Katholischen Universität Lemberg.
15. September 2014: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch; Treffen mit Staatspräsident Petro Poroschenko und Außenminister Pawlo Klimin.
1. Oktober 2014: Bundeskanzler Werner Faymann in Begleitung von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl: Arbeitsbesuch; Treffen mit Staatspräsident Petro Poroschenko und Premierminister Arsenij Jazeniuk.
27.-29. November 2014: Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Univ.-Prof. Anton Zeilinger: Besuch der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, Treffen mit deren Präsidenten Univ.-Prof. Boris Paton in Kiew.
2. Dezember 2014: Vizekanzler a.D. Erhard Busek: Teilnahme am Seminar der Zentraleuropäischen Initiative zum Thema "Rolle der Zivilgesellschaft im Prozess der Demokratisierung" an der Ukrainischen Diplomatischen Akademie in Kiew.
10. Dezember 2014: Christoph Kardinal Schönborn: als Sondergesandter des Heiligen Vaters Teilnahme am Gedenken der Legalisierung der Ukrainischen Griechisch-Katholischen (unierten) Kirche vor 25 Jahren; Treffen mit dem Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw (Schewtschuk) von Kiew-Halytsch, und Vertretern des Ukrainischen Rats aller Kirchen und religiösen Organisationen in Kiew.
25. und 26. März 2015: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch; Treffen mit Staatspräsident Petro Poroschenko, Außenminister Pawlo Klimkin und dem Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko.
4. bis 12. April 2015: Staatssekretär a.D., Botschafter Hans Winkler: Studienreise mit StudentInnen der Wiener Diplomatischen Akademie in die Ukraine (Kiew, Lemberg, Odessa).
21. und 22. April 2015: Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel: Teilnahme an der Konferenz "Ukrainian Reconciliation Projects and the Future of Europe" in der ukrainischen Diplomatischen Akademie Kiew.
24. April 2015: Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments und Delegationsleiterin der Grünen Österreich im Europäischen Parlament Ulrike Lunacek: Teilnahme an einer Konferenz zum Thema Homophobie in Kiew.
5. Mai 2015: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch; Treffen mit Außenminister Pawlo Klimkin.
3.-4. Januar 2017: Außenminister Sebastian Kurz besuchte als Vorsitzender der OSZE am 3. und 4. Jänner 2017 die Ostukraine, um sich persönlich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und den Konflikt wieder verstärkt auf die internationale Agenda zu rücken. Begleitet wurde Außenminister Kurz vom ukrainischen Außenminister Pawlo Klimkin, sowie vom Leiter der OSZE-Sonderbeobachtungemission Botschafter Apakan und der österreichischen Botschafterin Hermine Poppeller.
16.-17. Januar 2017: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch als Vorsitzender der OSZE; Treffen mit dem Staatspräsidenten Petro Poroschenko, mit dem Außenminister Pawlo Klimkin und mit dem Parlamentspräsidenten der Werchowna Rada Andrij Parubij.
7. Juni 2017: Außenminister Sebastian Kurz: Arbeitsbesuch als Vorsitzender der OSZE; Treffen mit dem Staatspräsidenten Petro Poroschenko und mit dem Außenminister Pawlo Klimkin. Hauptthema war dabei die Situation in und um die Ukraine, der Minsk Prozess und vor allem auch die Sicherheit der OSZE-Beobachtungs-Mission.
19. September 2017: Treffen Österreichischer Präsident Alexander Van der Bellen mit ukrainischen Präsident Petro Poroschenko in New York im Rahmen der 72. Generalversammlung der Vereinten Nationen; Es handelte sich dabei um das erste persönliche Treffen der beiden Staatsoberhäupter. Besprochen wurden unter anderem der Konflikt in der Ostukraine, der österreichische OSZE-Vorsitz sowie die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Ukraine und Österreich.
13.-15 März 2018: Offizieller Besuch von dem Bundespräsidenten der Republik Österreich Alexander Van der Bellen in die Ukraine. Der offizielle Teil hat mit einem Empfang mit militärischen Ehren in der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei begonnen. Nach einem Vier-Augen-Gespräch sowie einem Delegationsgespräch wurde Kultur- und Bildungsabkommen zwischen der Ukraine und der Republik Österreich von den Außenministern der beiden Länder in Anwesenheit der beiden Präsidenten unterzeichnet. Zum Abschluss folgte das gemeinsame Pressestatement von Petro Poroschenko und Alexander Van der Bellen. Nach dem Empfang in der Präsidentschaftskanzlei haben die Präsidenten der Ukraine und der Republik Österreich zusammen ein großes gemeinsames ukrainisch-österreichisches Businessforum eröffnet. Speziell dafür ist auch eine große Delegation der Geschäftsleute mit dem Bundespräsidenten nach Kyiw gereist. Zum Abschluss des Kyiwer Besuchsteils hat sich Alexander Van der Bellen mit dem Ministerpräsidenten der Ukraine Volodymyr Groysman getroffen. Den dritten und letzten Tag seines offiziellen Besuches in der Ukraine verbrachte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Lviv. Nach dem kurzen Stadtspaziergang besuchte Alexander Van der Bellen die Stiftung der Österreichischen Bibliothek und das Lviver Rathaus. Dort traf er sich mit dem Bürgermeister Andriy Sadowyi und trug sich in das Ehrengästebuch ein. Alexander Van der Bellen besuchte auch die Ukrainische Katholische Universität, wo er nach seinem Vortrag einen lebendigen Meinungsaustausch mit ukrainischen Studenten und Vertretern der österreichischen Gemeinde hatte.
4. September 2018: Bundeskanzler der Republik Österreich Sebastian Kurz mit einem Arbeitsbesuch in Kyiw. Auf dem Programm standen: Verhandlungen mit dem Präsidenten der Ukraine Petro Poroschenko, Arbeitsfrühstück mit dem Außenminister Pawlo Klimkin und ein Treffen mit dem Kyiwer Bürgermeister Vitaliy Klitschko. Während der Verhandlungen des Präsidenten mit dem Bundeskanzler wurde eine Vereinbarung über die Durchführung im Jahre 2019 des Kulturjahres der Ukraine in Österreich getroffen.
6.-9. September 2018: Arbeitsbesuch der Delegation der Abgeordneten zum Nationalrat Österreichs - Mitglieder der parlamentarischen Freundschaftsgruppe mit der Ukraine mit dem Obmann Robert Lugar an der Spitze. Österreichische Abgeordneten trafen sich mit ihren ukrainischen KollegInnen, den Vize-MinisterpräsidentInnen Iwanna Klympusch-Tsintsadze und Hennadiy Zubko, sowie mit dem Minister für Infrastruktur der Ukraine Volodymyr Omelyan.
14.-16. Jänner 2019: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka auf offiziellem Besuch in der Ukraine. Den 15. Jänner begann Herr Sobotka mit einem Arbeitsfrühstück mit Vertretern der ukrainischen Zivilgesellschaft und traf sich im Laufe des Tages auch mit Vertretern von in der Ukraine tätigen internationalen Organisationen, führte Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sowie dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij und stattete dem Bürgermeister Witalij Klytschko einen Besuch ab. Während der Treffen wurde die bilaterale Zusammenarbeit, ukrainische Reformen, der Krieg im Osten und die Lage auf der Krim sowie die Freilassung ukrainischer Gefangenen besprochen. Am Abend besuchte er das Waisenhaus „St. Joseph“ in Bortnytschi, das unter anderem von der österreichischen Organisation „Kleine Herzen“ unterstützt wird.
14. November 2019: Arbeitsbesuch vom Bundesminister für Europa, Integration und auswärtige Angelegenheiten der Republik Österreich Alexander Schallenberg. Am 14. November traf sich der Außenminister der Ukraine Wadym Prystajko mit seinem österreichischen Kollegen Alexander Schallenberg, der zu einem Besuch in Kyiw war. Die Außenminister verzeichneten das gegenseitige Interesse für die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit in den politischen, wirtschaftlichen und Investitionsbereichen. Dank den dynamischen und erfolgreichen Reformen wird der ukrainische Wirtschaftsmarkt immer wieder attraktiver für österreichische Investoren. Die Gesprächspartner gaben auch eine hohe Bewertung den zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des laufenden bilateralen ukrainisch-österreichischen Kulturjahres.

Die Zusammenarbeit zwischen den Regionen

Heutzutage bestehen kontinuierliche Kontakte mit österreichischen Partnern, sowohl auf Gebietsebene, als auch auf Stadtebene. Zur ersteren gehören die Kooperationen zwischen dem Chernivezka Gebiet und dem Bundesland Kärnten, dem Lviver Gebiet und dem Bundesland Steiermark, der Stadt Zaporizhzhja und der Stadt Linz und den anderen Regionen. Man beachte die enge Zusammenarbeit zwischen den Hauptstädten der beiden Staaten. Sehr aktiv arbeiten vor allem der Altkiewer Bezirk mit dem achtzehnten Gemeindebezirk von Wien zusammen, sowie auch der Charkiw Bezirk in Kiew mit der Stadt Wels. Vom 31. Mai bis 2. Juni 2001 war der ukrainische Ministerratsvorsitzende der autonomen Republik Krim S.Kunizin in Österreich zu Besuch. Sein Ziel bestand darin, die Partnerschaft mit dem Bundesland Salzburg zu festigen.

Regionale Kooperation:

Die Stadt Saporischja - die Stadt Linz (ab 01.05.1983);

Die Stadt Kyjiw - die Stadt Wien (ab 01.05.1992);

Tschernivetska Oblast - Bundesland Kärnten (ab 01.06.1995);

Schewtschenkivskyj Bezirk/Kyjiw - 18. Bezirk/Wien (ab 01.05.1997);

Ivano-Frankivska Oblast - Bundesland Tirol (ab 01.06.1997);

Charkiv Bezirk (Kyjiw) - die Stadt Wels (ab 01.10.1997);

Die Stadt Saki - die Stadt Wels (ab 01.10.1997);

Sakarpatska Oblast - Bundesland Burgenland (01.11.1997);

Lvivska oblast - Bundesland Steiermark (ab 01.09.1998).

 

Die Entwicklung der handelsökonomischen Beziehungen

Unter den GUS-Ländern ist die Ukraine der zweitgrößte Handelspartner für Österreich. Auf Grund der geographischen Nähe und des leistungsstarken Potenzials wird das ukrainische Land künftig von großer Bedeutung für die österreichische Wirtschaft bleiben.

Die Korona-Krise hat ukrainisch-österreichische Handels- und Wirtschaftsbeziehungen im ersten Halbjahr 2020 wesentlich beeinflusst.
Nach Angaben des Statistikamtes der Ukraine belief sich der bilaterale Handelsumsatz mit Waren und Dienstleistungen im ersten Halbjahr 2020 auf 586,4 Millionen US-Dollar und nahm im Vergleich zur Vorjahresperiode um 21,8% ab. Die Exporte schrumpften sich um 18,3% bis auf 282,2 Mio USD und die Importe - um 24,8% bis auf 304,2 Mio. USD. Ukraine schloss das erste Halbjahr mit einer negativen Außenhandelsbilanz mit Österreich in Höhe von 22 Mio. USD, was aber weniger als im Vorjahr ist (59 Mio. USD).
Der Handel mit Waren zwischen der Ukraine und Österreich nahm im ersten Halbjahr 2020 auch drastisch ab. Der Handelsumsatz senkte sich um 23,5% auf 506,2 Millionen US-Dollar. Die Exporte von ukrainischen Waren beliefen sich auf 251,9 Mio.USD (um 17,8% weniger als in der Vorjahresperiode 2019), Importe - auf 254,3 Mio.USD (-28,5%). Die Bilanz im bilateralen Warenhandel bleibt für die Ukraine negativ und beträgt 2,1 Mio. USD (49,3 Mio. USD im I. Halbjahr 2019).
Trotz dem tendenziellen Abstieg der Handelsumsätze zeigten einzige Warengruppen des ukrainischen Exports eine Zunahme, und zwar die Ausfuhr von Holz (+2,1%), Eisenwaren (+9,6%), Ölsaaten (+10,1%), Pflanzenöl (+3,9%), Maschinen und Anlagen (+44,5%).
Nach der Warenstruktur besteht die Ausfuhr nach Österreich vorwiegend aus Eisenerzen (mit einem Anteil in Höhe von 45,4%), Holz und Holzerzeugnissen (12,8%), sportlicher Ausrüstung (8,4%), landwirtschaftlicher Produktion (5,1%) und Nahrungsmitteln (2,9%), sowie Möbeln (4,7%).
Die Einfuhr aus Österreich hatte in Ihrer Struktur maßgebliche Anteile von Maschinen und Anlagen (16,8%), Arzneimitteln (9,9%), Kraftfahrzeugen (9,4%), Polymeren (6,2%) und Kraftstoffen (5,6%).
Der Umsatz mit Dienstleistungen zwischen der Ukraine und Österreich belief sich auf 137,4 Millionen US-Dollar, was 15% weniger als in der Vorjahresperiode war. Die Exporte der Dienstleistungen aus der Ukraine verfallen um 22,4% bis auf 87,5 Mio.USD, wobei die Importe aus Österreich nahmen um 2,1% bis auf 49,9 Mio zu. USD. Die Bilanz im Handel mit Dienstleistungen ist für die Ukraine positiv und beträgt 37,6 Mio.USD (64,0 Mio.USD in Vorjahresperiode 2019).
Nach Angaben der Nationalbank der Ukraine hatten österreichische Firmen 1.227,9 Mio.US-Dollar in ukrainische Wirtschaft investiert, was einen Anteil von 3,2% im gesamten Volumen der ausländischen Direktinvestitionen in der Ukraine ausmachte. Österreich belegt damit den sechsten Platz unter den ausländischen Investoren in der Ukraine. Im ersten Halbjahr 2020 schrumpfte sich der Bestand der österreichischen Investitionen um 41,3 Mio.USD. Österreichische Seite hat das größte Kapital in Höhe von 530,4 Mio.USD in Finanz- und Versicherungsbranche eingelegt, die um weitere 14,3 Mio.USD im ersten Halbjahr 2020 verstärkt wurde. Die für österreichische Unternehmer zweit- und drittgrößten attraktiven Branchen in der Ukraine sind die Verarbeitungsindustrie (mit Bestand zum 30.06.2020 in Höhe von 331,2 Mio.USD) und Groß- und Einzelhandel (121,4 Mio.USD).

Die kulturelle und humanitäre Zusammenarbeit

Die ukrainisch-österreichischen kulturellen Beziehungen werden durch das Memorandum vom 28. August 1998 über die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Bildung der Ukraine und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich reguliert.
Es haben mehrere Staatsbesuche zwischen den zwei Ländern stattgefunden. Vom 17. bis 19. April 2001 empfing E.Gehrer im Laufe der Staatsvisite den ukrainischen Minister W.Kremen. Sie besprachen die Möglichkeiten der ukrainischen Teilnahme an den internationalen Bildungsprogrammen der Europäischen Union.
Zwei Wochen später verweilte die ukrainische Delegation des Ministeriums für Kultur und Kunst in Österreich. Im Rahmen dieser Visite trafen sich E.Gehrer und der Rektor der Wiener Akademie für darstellende Kunst H.Adamek mit dem ukrainischen Minister Jurij Bohutzkyj. Im Laufe dieses Treffens wurden Fragen bezüglich der Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Kultur behandelt. Es ging vor allem um die Durchführung der österreichischen Tage der Kultur in der Ukraine. Die Delegation nahm an der Eröffnungsfeierlichkeit der Ausstellung „Kreuzweg. Die ukrainische Kunst um die Jahrhundertwende“ teil.
Vom 17. bis 19. Februar 2002 hat ein Staatsbesuch einer österreichischen Delegation, geführt vom Leiter der Sektion „Wissenschaftliche Forschungen und internationale Zusammenarbeit“, R.Kneuker, in der Ukraine stattgefunden. Die Fragen der gemeinsamen Teilnahme an internationalen europäischen Programmen und die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zwischen den Ministerien wurden diskutiert.
Zur Umsetzung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten wurde im Jahr 1994 das Österreichische Kulturforum gegründet.
Das Österreichisches Kulturforum (=ÖKF) Kiew versteht sich als Plattform der österreichischen Auslandskulturarbeit - und der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Ukraine. Auslandskultur ist neben Politik und Wirtschaft eine der drei Säulen der österreichischen Außenpolitik und dient nicht nur der Präsentation Österreichs, sondern ist ein wichtiges verbindendes Element mit dem Gastland.
Neben dem Kulturforum in Kiew gibt es mit dem Österreichisch-Ukrainischen Kooperationsbüro für Wissenschaft und Kultur in Lemberg (Lviv) eine weitere wichtige österreichische Institution im Land, die die Arbeit des Kulturforums vorwiegend in der Westukraine unterstützt. Das Kooperationsbüro ist gleichzeitig die Außenstelle der Botschaft für Wissenschaft und Kultur.
Die Aktivitäten des Kulturforums werden darüber hinaus maßgeblich von den Österreichbibliotheken in Kiew, Lemberg (Lviv), Czernowitz (Czernivzi) und Charkiw und den österreichischen Lektorinnen mitgetragen.
Österreich ist aber auch im Süden des Landes vertreten: In Odessa ist das Büro der vom BMUKK und KulturKontakt Austria entsandten Bildungsbeauftragten. Ziel dieses österreichischen Engagements ist die Unterstützung einer nachhaltigen Bildungsreform in der Ukraine, wobei zu den derzeitigen Themenschwerpunkten des Projektbüros in Odessa die Weiterentwicklung der Tourismusausbildung und Schulmanagement gehören.
Das Kulturforum unterstützt organisatorisch, logistisch und finanziell die Anbahnung und Durchführung von Konzerten, Vorträgen, Film- und Theateraufführungen, Autorenlesungen, wissenschaftlichen Konferenzen, Ausstellungen und Workshops. Dem zeitgenössischen künstlerischen Schaffen gilt dabei unser Hauptaugenmerk.
Diese Arbeit erfolgt in Kooperation mit ukrainischen Partnern, wie Museen, Galerien, Konzerthäusern, Theatern, Opern, Festivals, Bibliotheken, Hochschulen, Forschungsgesellschaften, der Akademie der Wissenschaften und anderen kulturellen oder wissenschaftlichen Institutionen. 

Die meistgelungenen Projekte letzter Zeit (2013) im Bereich Kultur waren auch die Kiew –Tage in Wien vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung waren die National Academic Folk Dance Ensemble im.P.Virskoho, Denkmalseröffnung am Leopoldsberg (Wien) "Monument ukrainischen Kosaken - Befreier Wien 1683, eine Ausstellung von Kunstwerken der ukrainischen Künstlern, ukrainische Kinotagen mit einem Filmenprogramm von berühmten ukrainischen Filmregisseure Dovzhenko und Y.Illyenko.
Im Oktober 2013 ist im Wiener Künstlerhaus die Ausstellung von ausgewählten Werken aus der Sammlung des Nationalen Kunstmuseum der Ukraine - " Realismus der Farbe" stattgefunden.
Während des offiziellen Besuchs des Präsidenten der Ukraine nach Österreich im November 2013 wurde das Institut für Slawistik ein Geschenk von Schewtschenko-Denkmal bekommt. Am 12. Dezember 2013 wurde Denkmal Taras Schewtschenko ( ukrainischen Skulptor I.Grechanyk) am Institut für Slawistik der Universität Wien installiert.
Am 13. März 2014 fand im Institut für Slawistik der Universität Wien anlässlich des 200. Jahrestages des Geburtstages von Taras Schewtschenko literarische und künstlerische Veranstaltung, die Eröffnung und Segnung des Denkmals von Taras Schewtschenko statt. Während der Veranstaltung haben die Schüler und Lehrer von Ukrainische InternationaleSchule in Wien und Studenten des Instituts dieGedichtevon Schewtschenko deklamiert. Es wurdeauch ein Dokumentarfilm "Gene der Freiheit " über ukrainischen Dichter Taras Schewtschenko gezeigt.

Im Februar und März 2015 hat die Botschaft der Ukraine in Wien eine Reihe von Veranstaltungen aus Anlass des Jahrestages der Maidan-Ereignisse durchgeführt und unterstützt: ein Informationsabend für Freunde der Ukraine in Österreich mit Vortrag von Demonstrationsteilnehmern und Präsentation der auf Deutsch und Englisch verlegten Bücher über die Revolution der Würde; Fotoausstellung "Euromaidan: The Way to Freedom"; Vorschau des Dokumentarfilms von Christian Seidel "Die himmlische Hundert".
Im April 2015 wurde ukrainische Kunst im Kooperationsprojekt vom Volkstheater und Außenministerium Österreichs "Die besten vom Osten" präsentiert: das Theaterstück "Maidan Tagebücher" der Autorin Natalya Vorozhbit unter der Regie von Andriy May, Vortrag von Jurko Prochasko, Lesungen von Tanja Maljartschuk und Dmytro Ternovyi, Fotoausstellung des Kyiver Fotokünstlers Sasha Kurmaz.
Im Juli wurde im renovierten und neu eröffneten Ukrainischen Kultur- und Informationszentrum im Wiener Vorort Perchtolsdorf die Ausstellung von Daria Lysenko präsentiert.
Oktober und November wurden durch Ukrainische Kinotage  ("Brüder" von Victoria Trofimenko, "Der Stamm" von Myroslav Slaboshpytskiy, "Gamer" von Oleg Sentsov, "Trompeter" von Anatoliy Mateshko) und Lesungen von einigen ukrainischen Autoren, deren Bücher im Jahre 2015 auf Deutsch verlegt wurden (Sergiy Zhadan, Andrej Kurkow, Maria Matios) gekennzeichnet.
Das Hauptereignis ukrainischer Kunst und Kultur im Jahre 2015 waren Ukrainische Kulturtage in Wien - das 10 Tage lange Festival vom 20.-29. November, das vom Verein "Zentrum für Ukrainische Initiativen" veranstaltet und von der Botschaft der Ukraine sowie der Stadt Wien unterstützt wurde. Das reiche unterschiedliche Zielgruppen ansprechende Programm hat großes Interesse des Wiener Publikums geweckt. Insgesamt wurden über 10 Veranstaltungen mit Teilnahme von ca. 40 Künstlern in einigen Sälen in zentralen Bezirken der Stadt durchgeführt: modernes multimediales Theater, Opernkonzert, Konzerte für klassische und Volksmusik, Ausstellung für moderne Kunst, Lesungen, Diskussionen, Workshops für Kinder.

Eine wichtige Richtung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich der Bildung ist Hochschulkooperation.
Gemäß Abkommen zwischen der Nationalen Wirtschaftsuniversität Kyiv und der Wirtschaftsuniversität Wien wird den Studenten des Lehrstuhls für Deutsch der Fakultät für Außenwirtschaft ein 1-jähriger Deutschkurs in Wien angeboten.
Seit September 2006 wird der Master-Studiengang "Internationales Wirtschaftsrecht" an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der KNEU im Rahmen des europäischen Projekts "Tempus-Tacis" mit der Universität Wien, Neapel (Italien), Newcastle (UK) unterrichtet.
Dank dem von der Universität Alpen-Adria Klagenfurt angebotenen Semesterstipendium haben Studenten der Geisteswissenschaften der Nationalen Universität Tschernowitz, ein Semester lang in Klagenfurt zu studieren.
Nationale Technische Universität Lviv kooperiert mit der Technischen Universität Wien und der Technischen Universität Graz. Im Dezember 2015 haben die Fakultät für Architektur und Raumplanung der Technischen Universität Wien und das Institut für Architektur der Nationalen Technischen Universität Lviv den 20. Jahrestag ihrer Zusammenarbeit gefeiert.
In Zusammenarbeit zwischen der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden 23 gemeinsame Projekte in den Bereichen Mathematik, Physik, Informatik, Astronomie, Energie und Wirtschaft entwickelt.
Es wurde das Memorandum über Zusammenarbeit zwischen der Diplomatischen Akademie Wien und der Diplomatischen Akademie der Ukraine unterzeichnet.

Diplomatische Tätigkeit

Wie schon erwähnt wurden die Beziehungen auf der diplomatischen Ebene zwischen der Ukraine und Österreich am 24. Jänner 1992 gefestigt. Seit dieser Zeit hat das unabhängige ukrainische Land die Möglichkeit, seine staatlichen Vertreter nach Österreich zu schicken.
Jurij Kostenko hatte als Erster die Ehre die Ukraine in Österreich zu vertreten. Am 10. Juni 1992 hat er sein Beglaubigungsschreiben dem Präsidenten der Republik Österreich überreicht. Damals musste man die Beziehungen praktisch neu aufbauen, denn diese waren zur Zeit der Sowjetunion unterbrochen. In seinem Interview mit Society spricht Kostenko von der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der Republik Österreich. Nicht nur politisch oder wirtschaftlich, sondern auch auf kulturellem Gebiet versucht man gemeinsame Projekte durchzuführen. So finden jährlich entweder „Wiener Tage“ in Lemberg oder „Lemberger Tage“ in Wien statt. Herr Kostenko sieht mit viel Optimismus in die künftige Zusammenarbeit zwischen den zwei europäischen Ländern.
Eine weitere wichtige Persönlichkeit stellt Wolodymyr Ohrysko dar, der seit 1978 im Außenministerium der Ukraine arbeitet. Von 1999 bis 2004 war er außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter in der Republik Österreich und ständiger Vertreter der Ukraine bei den internationalen Organisationen in Wien. Von Dezember 2007 bis März 2009 war Herr Ohrysko der ukrainische Minister für auswärtige Angelegenheiten. Von September 2008 bis Mai 2010 hat Jewhen Tschornobrywko das Amt des außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters in Österreich angetreten.
Von Mai 2010 bis März 2014 war Herr Andrii Bereznyi als Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter in der Republik Österreich beschäftigt.
Am 17. November 2014 hat der Präsident der Ukraine zum Botschafter der Ukraine in Wien Herrn Olexander Scherba ernannt. Am 10. Dezember 2014 überreichte er sein Beglaubigungsschreiben an den österreichischen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer.                                                                                                                                 
Seit Juli 2021 ist Herr Vasyl Khymynets als Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter in der Republik Österreich beschäftigt.
Von der österreichischen Seite gibt es auch Vertreter in der Ukraine. Michael Miess, der viel Erfahrung als Botschafter in Moskau, Stockholm und Estland gesammelt hat, war seit 2001 als Diplomat in der Ukraine tätig. Dieser hat aber während seines Aufenthaltes in Kiew sein Amt missbraucht. So wird Herrn Miess vorgeworfen einen Ehegattenzuschlag bezogen zu haben, obwohl Kiew für seine Frau nie der Lebensmittelpunkt gewesen sei. Des Weiteren wurde er vom Wiener Landesgericht der amtmissbräuchlichen Vergabe von rund 500 Schengen-Visa an ukrainische Antragsteller beschuldigt. 17 Michael Miess wurde aber freigesprochen, da die Ungenauigkeiten bei der Visa-Vergabe auf das Chaos in der Botschaft zurückzuführen waren.
Der Nachfolger von Michael Miess, Markus Wuketich, zählt in der Ukraine zu den zehn aktivsten Botschaftern. Nach seinem Jus-Studium 1989 in Wien trat er in die Dienste des Außenministeriums. Ein ukrainischer Schriftsteller, Jurij Andruchowytsch, hat Österreich neulich vorgeworfen die missgestaltete Kreatur in der EU zu sein, was die Einstellung zur Ukraine betrifft. Markus Wuketich hat diese Behauptung sehr einfach widerlegt: Er ist der einzige Vertreter der westeuropäischen Länder, der ukrainisch spricht, offen zu den Menschen ist, die ukrainische Presse liest und nicht nur am politischen, sondern auch kulturellen Leben des Landes teil nimmt.
Alle angeführten Fakten finden grundsätzlich ihre Bestätigung in einem Interview mit dem österreichischen Botschafter in der Ukraine. Auf die Frage: „In welchen Punkten kann die österreichische Botschaft in Kiew die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern noch weiter vertiefen?“, hat Josef-Markus Wuketich folgendermaßen geantwortet: Österreich hat gemeinsam mit der Schweiz äußerst erfolgreich die Fußballeuropameisterschaft 2008 veranstaltet. Unser Land ist bereit, seine Erfahrungen weiter zu geben und mit seiner Kooperation zum Gelingen der EURO 2012 beizutragen. Die österreichische Seite bietet Zusammenarbeit in allen relevanten Bereichen (organisatorisch, wirtschaftlich, touristisch und sicherheitsmäßig) und auch auf allen Ebenen an. Die Botschaft sieht es als Aufgabe an, dieses österreichische Kooperationsangebot entsprechend der ukrainischen Seite bewusst zu machen. Eine ganz wichtige Aufgabe der ukrainischen Politik ist auch die „Wiederbelegung“ und die Erneuerung der ukrainischen Dörfer und kleineren Städte. Österreich will die diesbezüglichen Bemühungen der Ukraine unterstützen. Die Botschaft fördert zurzeit ein Symposium, in dessen Rahmen Bürgermeister ukrainischer Kleinstädte mehr über für sie relevante kommunalpolitische Lösungsmodelle im Bundesland Vorarlberg erfahren sollen.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und der Ukraine sind sehr intensiv. Ein Bereich in der Wirtschaftskooperation, welcher ausgebaut werden könnte, ist jener der Energie. Österreich hat im Bereich der Energieeffizienz und energiesparender Technologien sowie beim Einsatz alternativer und erneuerbarer Energie einiges zu bieten. Vor dem Hintergrund der jüngsten Gaskrise haben diese Bereiche für die Ukraine mehr Bedeutung denn je. Die Hebung der Energieeffizienz und die Nutzung alternativer Energiequellen ist schließlich auch Teil der Energiestrategie der ukrainischen Regierung. Die Botschaft möchte hier Kooperationsmöglichkeiten verstärkt fördern.
Die Ukraine ist ein Land, das weithin berühmt für Fruchtbarkeit seiner Böden ist. Es besteht Interesse österreichischer Unternehmen, in den Agrarbereich zu investieren. Diese Bestrebungen werden von der Botschaft nach Kräften unterstützt. Die Handelsabteilung der Botschaft wird beispielsweise in Kürze eine Marktsondierungsreise für österreichische Unternehmen im Agrarbereich organisieren.
Der Kulturaustausch zwischen Österreich und der Ukraine ist sehr lebendig und reicht von klassischen kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten, Ausstellungen bis hin zu Schulpartnerschaften und Stipendienvergaben. Ein Projekt möchte ich dennoch herausgreifen, da es die geistig-kulturelle Verbundenheit unserer beiden Länder beleuchten soll und insofern große Bedeutung hat. Die Botschaft hat angeregt, sich näher mit dem Beitrag der Ukraine zum Geistesleben in Österreich auseinanderzusetzen.

Schlußwort

Die Beziehungen zwischen der Ukraine und Österreich nahmen ihren Anfang schon im X. Jahrhundert. Seit dieser Zeit hat man sie immer weiter vertieft. So kam ein Teil der Westukraine mit der ersten Teilung Polens 1776 an Österreich. Die Ostukraine befand sich zu dieser Zeit unter der Herrschaft des russischen Imperiums. Die Unterschiede zwischen ihnen waren deutlich zu sehen. Als die russischen Zaren ihre Willkür über die Ukrainer ausübten, genossen die Ruthenen zahlreiche Privilegien. Der Wiener Hof versuchte z. B. alle Konfessionen in Ostgalizien gleichzustellen. Das war gar nicht so leicht, da dort eine Vielfalt an Religionen vorhanden war. Österreich profitierte auch von seinem östlichsten Kronland, denn Ostgalizien war reich an Rohstoffen wie Öl oder Salz. Später bekamen die Ukrainer Österreichs Sitz und Stimme im österreichischen Parlament.
Aus Galizien stammen auch viele österreichische Schriftsteller. Zu ihnen gehören Joseph Roth, Karl Emil Franzos, Paul Celan und viele andere. Diese Personen sorgten für die Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwischen der Ukraine und Österreich
Im I. Weltkrieg gingen die Ruthenen im Vergleich zu den Ukrainern Russlands, die zu kämpfen gezwungen waren, freiwillig an die Front. Dieser Krieg brachte viele Opfer, dennoch wurden die Beziehungen auf Grund der Loyalität von beiden Seiten verstärkt. Der I. Weltkrieg brachte die ersten ukrainischen Vertreter auf der diplomatischen Ebene nach Österreich.
Auch heute arbeiten die zwei Länder eng zusammen. Sowohl die früheren Staatschefs, Klestil und Kutschma, als auch die neuen Regierungen statten einander immer wieder Besuche ab. Österreich und die Ukraine kooperieren in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Botschafter beider Staaten leisten großartige Arbeit im Bezug auf die Unterstützung und Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen.
"Für Österreich ist die Ukraine ein Schlüsselland, dessen europäische Ausrichtung wir voll unterstützen und das auch viel, in eine gute Zukunft unseres Kontinents und dessen Platz in der Welt einbringen kann." Diese Worte des österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil legen ein beredtes Zeugnis ab, dass die Ukraine in Österreich stets einen aufgeschlossenen, aufrichtigen und ehrlichen Partner auf ihrer Rückkehr in die europäische Völkergemeinschaft finden kann.